Beschreibung

Der ganze Körper der Katsina-Puppe, welche den Hornissenkatsina darstellt, ist horizontal bunt gestreift. Die hakenförmigen Augen sind schwarz auf den abgerundeten Kopf gemalt. Ein langer, spitzer und schwarz-weiß gestreifter Schnabel bzw. Rüssel ist vorne aufgesetzt. Die roten Ohren stehen seitlich vom Kopf ab und sind mit grünem Ohrschmuck verziert. Auf der Oberseite des Kopfes sind geschnitzte Federn flach aufgesetzt. Rechts und links daneben ragen zwei gerade und ebenso bunt gestreifte Hörner nach oben.

Der Halskragen aus [Fell-]Haaren verdeckt den Übergang zwischen Kopf und Oberkörper. Am Hals hängt ein rundes Medaillon in Grün-Rot. Der schwarze Lendenschurz ist mit einer gelben Blüte verziert, welche mit einer grünen und roten Linie im Rechteck umrandet sind. Beide Handgelenke sind mit schwarzem Wollgarn umwickelt. In der rechten Hand hält die Katsina-Puppe eine türkisfarbene Rassel, die ebenfalls mit der gelben Blüte in der Mitte verziert ist und in der linken Hand einen weißen kurzen Stab, an dessen Ende eine Blume geformt ist. Unter dem linken Knie ist ein Stück schwarzes Wollgarn umwickelt, darunter sind Glöckchen auf einem Lederband gebunden. Unter dem rechten Knie ist mit Leder ein Schildkrötenpanzer gebunden, der nach hinten hinter der Kniekehle ausgerichtet ist. An den Füßen sind braune Mokassins/Stiefel mit weißer Sohle, und um die Knöchel ist jeweils ein rot-grünes Lederband gebunden.

Die Haltung der Figur ist dynamisch: Die an die Seite gestreckten leicht angewinkelten Arme, das leicht angehobene Bein und die Rassel geben den Eindruck, dass die tihu beim Tanzen dargestellt ist.

Wissenschaftliche Einordnung

Taatangaya stammt womöglich von den Zuni und kommt auf allen Mesas vor, doch unterscheidet sich die Repräsentation auf der Ersten Mesa deutlich von den anderen, auch wenn sein nicht immer – wie im Fall dieser tihu – von oben bis unten gestreift ist. Durch diese farbliche Gestaltung kann man die Herkunft dort verorten. Der Hornissen-Katsina der Zweiten und Dritten Mesa ist farblich wesentlich bescheidener gehalten und hat keine festen Hörner (2018-FE-00170). Dieser Katsina, der von Fewkes 1903 Tetanaya (Wespe) genannt wurde, erscheint eher selten in gemischten Katsina Tänzen (einzeln oder in Gruppen) und der Powamuya-Zeremonie.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Fewkes 1903

Name der/s Bearbeiter*in

Flóra Sebö

Stand der Bearbeitung

24.06.2020