Beschreibung

Die vorliegende tihu ist im sogenannten „traditionellen“ Stil geschnitzt. Demnach könnte die tihu für ein junges Mädchen und nicht für den Markt geschnitzt worden sein. Neben abgeblätterter Farbe am linken Arm weist die tihu ein abgebrochenes Stück Holz am rechten Fuß auf. Diese Schäden sind womöglich auf ihr Alter zurückzuführen. Die vorliegende vornehmlich in Weiß gefasste tihu hat eine vereinfachte Form und Haltung. Sie steht aufrecht und stützt sich mit der linken Hand auf einem (Geh-)Stock, der sich am oberen Ende krümmt. Wie der linke Arm ist auch der rechte Arm leicht angewinkelt und hält eine türkisfarbene Rassel in der Hand.

Der runde Kopf mit spitz zulaufendem Kinn ist überdimensioniert und sitzt direkt auf den Schultern. Die schwarzen Haare sind kantig geformt und Stirnfransen verdecken die Stirn. Direkt daran schließt die kragende Nase an. Auf dem weißen Gesicht sind die Augen und der Mund durch schwarze waagerechte Balken dargestellt. Bei den Augen verjüngen sich diese zu den Seiten. Unterhalb der Augen sind jeweils zwei waagerechte türkisfarbene Streifen aufgemalt.

Interessanterweise trägt die tihu ein westliches Hemd in Weiß, dessen Brusttaschen und Knopfleiste in Schwarz aufgemalt sind. Ein weißer Kilt, der mit einem breiten türkisfarbenen Saum besetzt ist, bedeckt Hüfte und Oberschenkel. An der rechten Seite des Kilts ist ein sogenannter „Frauengürtel“ mit buntem Muster sichtbar, der bis zu den Knöcheln hängt. Farblich fallen nur die schräg über dem Oberkörper verlaufende Schärpe und die Stickereien auf den Mokassins auf, die rot bemalt sind.

Wissenschaftliche Einordnung

Wu´taqa ist sehr selten und kommt als tihu vor allem unter älteren Figuren vor. Über seine Funktion ist wenig bekannt, bis auf, dass er im Februar als Gestalt eines alten Mannes an den Powamuya-Zeremonien teilnimmt.

Verwendete Literatur

Haberland 1980, Wright 1975

Name der/s Bearbeiter*in

Merle Meta Kubasch

Stand der Bearbeitung

12.08.20