Objektname
Kòoninkatsinmana (Havasupaikatsina [Mädchen])
Künstler
Vigil Torres
Entstehungsort
Hopi, Third Mesa, Bacavi
Datierung
erworben 2010
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00097
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben
Maße
31 x 9 x 10,5cm
Zeremonien
Reihentänze, gewöhnliche Kastinam-Tänze, Powamuya
Beschreibung
Die aus einem Stück Cottonwood geschnitzte tihu ist als Kòoninkatsinmana dentifiziert. Diese tihu hat aufgemalte schwarze Augen, deren Form länglich und rechteckig ist. Zwei diagonale Linien vom Nasenbein bis zu beiden Seiten des Kinns markieren einen großen Dreieckbereich, in dem sich der schwarze Mund – ebenfalls als Dreieck abgebildet – befindet. Auf den äußeren Seiten der beiden Linien sind kleine Dreiecke aufgereiht, die alternierend mit roter, türkisfarbener, gelber und weißer Farbe gemalt sind.
Die tihu trägt eine Kopfbedeckung, die aus mehreren geschnitzten Federn besteht. Hinter dem Kopf stehen diese Federn im Halbkreisform nach oben und zwei bunte Hörner (in Rot, Orange und Rosa) flankieren sie auf beiden Seiten. Zu dem Kopfschmuck gehört auch das rote Stirnband mit kleinen blauen Kreisen. An ihm sind, wie an einer Krone, Federn befestigt und zwei lange rote Streifen gemalt, die bis zum Armgelenk reichen.
An dem Hals hängt eine geschnitzte türkisfarbene Kette, die mehrere Anhänger hat. In der linken Hand hält die Figur einen Gegenstand, der vielleicht eine Rassel ist. Die tihu trägt ein langärmeliges braunes Kleid, das die Knie bedeckt, sodass Leggings und die ockerfarbenen Mokassins sichtbar sind. Während der rechte Fuß wie zu einem Schritt leicht angehoben ist, steht der linke Fuß fest auf dem Sockel.
Wissenschaftliche Einordnung
Kòoninkatsinmana sind Verkörperungen der westlich im Grand Canyon benachbarten Havasupai. Von diesem Katsina sind zwei Erscheinungsformen bekannt: Die eine Form erscheint auf der First und Second Mesa; die andere Form auf der Third Mesa und entspricht der Gesichtsbemalung nach der abgebildeten tihu. Im Gegensatz zu der farbigen umgekehrten V-Verzierung, die um den Mund ist, hat der Kòoninkatsinmana auf der ersten und zweiten Mesa ein mit mehreren Farben bemaltes Kinn. Allerdings weisen alle in ihrer Erscheinungsform auch Gemeinsamkeiten auf: Hörner, Pfeile und Bogen sowie eine Rassel sind typische und wiederkehrende Attribute. Secakuku ordnet sie Angk’wa – den Nachttänzen im Anschluss an Powamú – und den Sommertänzen zu, in denen sie zusammen mit weiblichen Kòoninkatsinmana eine Tanzreihe bilden.
Vergleiche auch 2018-FE-00132, 2018-FE-00098
Verwendete Literatur
Colton 1959, Secakuku 1995, Wright 1977
Name der/s Bearbeiter*in
Ali Hwajeh
Stand der Bearbeitung
13.08.20