Hinweis: Tithu, die wir als möglicherweise sensibel identifizieren konnten, sind unkenntlich gemacht.
Objektname
Tukwunàgwkatsina (Cumuluswolken-Katsina)
Künstler
Arnold Numkena
Entstehungsort
Second Mesa, Shipalovi
Datierung
1995
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00060
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), natürliche Farben
Maße
26,5 x 8,5 x 5,5cm
Zeremonien
Shalako, Soyohim
Beschreibung
Die tihu ist in einer Bewegung dargestellt, denn lediglich die Fußballen berühren den runden, hohen Sockel aus einer Baumstammscheibe. Die Arme sind leicht angewinkelt und seitlich angehoben. In ihren Händen hält die Figur Kalebassen.
Die Vorderseite des Kopfes wird von großen braun-weißen Federn bedeckt, die mit einem Band aus braunen und weißen Quadraten zusammengehalten werden. Die abgerundeten Tafeln darüber bilden den oberen Abschluss dieser Kopfbedeckung. An den äußeren Tafeln ist ebenfalls jeweils eine Feder (aus Holz) befestigt. Die Tafeln symbolisieren die Regenwolken und die Feder vor dem Gesicht den Regen. Die Federn berühren teilweise die Schultern. Die Gestaltung der Hinterseite des Kopfes lässt sich schwer aus der Abbildung nachvollziehen.
Der dunkel gefasste Oberkörper ist unbekleidet, wodurch die mittels einer leichten Kerbung hervorgehobene Brustmuskulatur sichtbar wird. Lediglich zwei von beiden Schultern schräg verlaufende Bänder aus Leder zieren ihn noch. Si kreuzen sich unter dem Brustbein und verlaufen seitlich zum Rücken hin. Ähnliche Bänder sind um die Hand- und Kniegelenke der Figur gebunden. Alle sichtbaren Hautstellen sind unregelmäßig blau gefleckt.
Um die Hüften trägt die tihu einen weißen Kilt, der auf der rechten Seite mit grünen und roten Mustern verziert ist und unten einen braunen Saum hat, unter dem die schlanken Beine zum Vorschein kommen.
Wissenschaftliche Einordnung
Der Tukwunàgwkatsina ist Teil der Shalako-Zeremonie, die in sehr unterschiedlichen Abständen direkt im Anschluss an die Niman-Zeremonie stattfindet und nicht mit der Shalako-Zeremonie der Zuni verwechselt werden darf. Dabei begleiten er und seine Schwester (Tukwunàgwkatsinmana, 2018-FE-00061) die Sa’lako-Katsinam (2018-FE-00007, 2018-FE-00011, 2018-FE-00096) bei ihrem eher kurzen Tanz.
Der Tukwunàgwkatsina repräsentiert die gewaltigen Gewitterwolken, die sich im Sommer im Südwesten der USA aufbauen können. Diese Funktion wird auch in seiner Kopfbedeckung deutlich, die Wolken darstellt, während die Truthahnfedern vor dem Gesicht Regen visualisieren. Er geht barfuß und trägt Wasser in Behältern. Auf diese Weise bewässert er die Felder. Sein Aussehen unterscheidet sich zwischen den Mesas leicht, die Funktion ist jedoch dieselbe.
Neben Sa’lako erscheint der Tukwunàgwkatsina auch während gemischter Tänze.
Verwendete Literatur
Colton 1959, Wright 1973, Wright 1977
Name der/s Bearbeiter*in
Birgit Klein
Stand der Bearbeitung
26.08.2020