Objektname

Hakto (Holzträgerkatsina)

Künstler

Unbekannt

Entstehungsort

Third Mesa

Datierung

ca. 1970

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00021

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), natürliche Farben, Federn

Maße

24,5 x 16,5 x 11,5 x 11,5cm (?)

Zeremonien

Gemischte Tänze, Powamuya

Beschreibung

Die Fassung dieser tihu ist stark verblasst, ansonsten scheint der Erhaltungszustand der Figur gut zu sein. Die Gestaltung und plastische Ausformung ist sparsam und blockhaft. Ihre Haltung ist statisch: Beide Unterarme sind im rechten Winkel angewinkelt und die Füße stehen hüftbreit. Der überdimensionierte Kopf nimmt in etwa ein Drittel der Gesamthöhe ein. Die Oberseite des zylinderförmigen Kopfs ist flach und zu den Seiten hin abgerundet. Hier ist quer ein dünnes, auskragendes Rundholz mit dünner Schnur befestigt, an dessen beiden Enden grau-braune Federbüschel frei bis über die Schultern herabhängen. Das hellblaue Gesicht besteht lediglich aus drei schwarzen Punkten, welche Augen und Mund markieren. Seitlich von den Augen (an den Schläfen) sind jeweils zwei diagonale Streifen in Gelb gemalt, die mit Schwarz konturiert sind.

Der Kopf schließt direkt an die Halskrause, von deren Fassung nur Fragmente in Schwarz erhalten sind. Der Oberkörper ist hauptsächlich in einem rot-braunen Ton gefasst. Direkt unter der Halskrause ist eine Art beigefarbener „Brustlatz“ gemalt und auf den Oberarmen befindet sich jeweils ein hellblaues Band. Die Handgelenke werden von schwarzen Linien verziert, die so die Grenze zu den weißen Händen markieren. Die zwei feinen Linien in Schwarz auf den Händen deuten die Finger an. Durch eine dunkle Linie ist der leicht ausgestellte weiße Kilt mit einigen schwarzen und beigefarbenen Mustern vom Oberkörper abgesetzt. Auf der rechten Seite des Rocks hängt das Ende einer längeren Stoffbahn über den Saum. Die stämmigen Beine stecken in hellblauen Mokassins, die mit roten Applikationen verziert sind.

Wissenschaftliche Einordnung

Hakto kam etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus Zuni zu den Hopi. Sein Zuni-Name Yamuhakto bedeutet „trägt Holz auf dem Kopf“. Bei den Zuni begleitet er die Sa’lako-Katsinam – die Boten der Regengötter – bei der gleichnamigen Zeremonie zur Wintersonnenwende. Auch bei den Hopi begleitet er Sio Sa’lako (Zuni-Salako), dessen Funktion sich vollständig von der bei den Zuni gelöst hat. Mit ihm zusammen erscheint Hakto bei Powamuya im Januar auf der First Mesa. Allein kann man ihn auf allen Mesas bei gemischten Tänzen erleben.

Während Hakto bei Tänzen Hirschgeweihe in den Händen trägt, wurde bei dieser Figur auf weitere Attribute verzichtet. Die rundplastische Figur folgt in Proportion und Farbgebung weitgehend dem traditionellen Stil. Die Markierungen auf den Schläfen werden als Schweißflecken interpretiert.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Wright 1973, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Birgit Klein

Stand der Bearbeitung

26.08.2020

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