Objektname
Salakomana (Salako-Mädchen)
Künstler
Terrence Lewis
Entstehungsort
Second Mesa
Datierung
ca. 1990
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00011
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben
Maße
35 x 12,8 x 8,3cm
Zeremonien
Shalako
Beschreibung
Das auffälligste Merkmal dieser tihu ist die weit auskragende, hohe Kopfbedeckung (die tablita), die mit kräftigen Farben (Rot, Gelb, Hellblau) gefasst ist. Im Kontrast dazu sind einige Bereiche in Weiß gehalten, in denen schwarze Punkte aufgemalt sind. Vier der ausragenden und getreppten Dreiecks-Elemente der tablita tragen zusätzlich zur Bemalung kleine weiße Federn – vermutlich waren ursprünglich alle sechs korrespondierenden Teile auf diese Weise geschmückt. Die Symbole stehen für Wolken und Mais. Der Übergang zum Gesicht wird von der schwarzen Pagenfrisur geleitet, dabei fallen die Haare über die Schultern und auf den Rücken. Auf der Stirn ist ein Kopfschmuck befestigt, der aus einem schwarz-weiß karierten zylinderförmigen Mittelteil besteht, aus dessen Ende jeweils zwei braun-schwarze Federn herausstehen. Die darunter gemalten Augen sind querliegende Rechtecke in Schwarz. Von außen nach innen spitz zulaufende rote Dreiecke zieren den Bereich der Wangen. In halber Höhe des Gesichts und von der Mitte her ausstrahlend zeigt die tihu die für den Katsina Salakmana typische Kinnbemalung in den Symbolfarben aller Himmelsrichtungen.
Um den Hals trägt die tihu eine Kette aus drei Strängen türkisfarbener Perlen. Das um die Schultern gelegte, stehende Cape ist vorne offen und zum Saum hin mit einem roten und einem schwarzen Streifen verziert. Fünf überlappende Reihen aus fein geschnitzten und schwarz akzentuierten Adlerfedern bilden darunter das Gewand bis zu dem schwarzen, unteren Saum. Dieser wadenlange Umhang verbirgt den ganzen Körper, unter welchem weiße Mokassins mit langen Schäften hervorschauen. Beide Füße stehen auf einem runden, hohen Holzsockel.
Wissenschaftliche Einordnung
Der Shalako wird nur sehr selten direkt nach der Niman-Zeremonie durchgeführt. Es können Jahre oder sogar Jahrzehnte dazwischen liegen. Salakmana tritt immer in Gemeinschaft ihrem Bruder, Sa’lako (2018-FE-00007) in Erscheinung, welcher mit seiner imposanten Größe von über 2,50 Meter alle anderen Katsinam auf der Plaza überragt. Bei der eher kurzen Zeremonie dirigiert Hahay’iawùuti 2018-FE-00084, 2018-FE-00086, 2018-FE-00145) die Sa’lako-Katsinam, die in Reihen über den Tanzplatz auftreten. Dabei werden sie von Tukwunàgwkatsinam 2018-FE-00060, 2018-FE-00061) umtanzt, die Gewitterwolken repräsentieren. Außerdem werden sie von Danik’chinam begleitet, die die Wirbelwinde verkörpern, die Gewitter im Südwesten mit sich bringen.
Beide Sa’lako-Katsinam tragen aufwendige, symbolgeschmückte tablita auf dem Kopf. Die armlosen Körper sind vollständig mit Adlerflügelfedern bedeckt und tragen einen Tanzkilt über den engen Schultern. Sa’lako und seine Schwester sind nur anhand weniger Elemente zu unterscheiden. So trägt Salakmana weiße Stiefel, türkisfarbenen Schmuck, einen Umhang, der für unverheiratete Zuni-Frauen üblich ist, und sie hat ein weißes Gesicht.
Da sich die Kleidung und der Kopfschmuck der Sa’lako immer wieder auf Wolken beziehen, wirkt die Choreographie, die von Hahay’iawùuti dirigiert wird, als ob diese die Wolken über die Dörfer der Hopi leite, um überall für Regen zu sorgen, wie Wright feststellt.
Verwendete Literatur
Colton 1959, Wright 1973, Wright 1975, Wright 1977, Wright 2008, Haberland 1980
Name der/s Bearbeiter*in
Birgit Klein
Stand der Bearbeitung
26.08.2020