Objektname

Loi-isa

Künstler

Unbekannt

Entstehungsort

Hopi

Datierung

Ca. 1965

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00176

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben

Maße

Unbekannt

Zeremonien

Gemischte Tänze

Beschreibung

Die tihu ist aus dem Wurzelholz der Pappel geschnitzt und gefasst. Im Laufe der Jahre hat der Erhaltungszustand der Figur gelitten: Die rechte Fußspitze ist abgebrochen und die Hände scheinen ursprünglich Gegenstände gehalten zu haben, denn die Fäuste haben in der Mitte leere Zwischenräume. Auch die schwarzen Farbflächen haben ihre Leuchtkraft eingebüßt und sind heute gräulich.

Die Haltung der Figur ist eine sehr angespannte: Sie steht breitbeinig mit leicht gebeugten Beinen, die Arme sind rechtwinklig vom Körper ausgerichtet und die Oberarme sind eng am Körper anliegend. Die Hände sind zu Fäusten geballt. Der Blick der weit aufgerissen Augen ist nach vorne gerichtet. Die tihu trägt eine das Gesicht komplett bedeckende Maske in Schwarz, die durch ein rot-schwarz geflochtenes Band am Kopf befestigt ist. Die tihu hat dunkelgraue Haare, die zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden sind. Auf der Maske ist oben in der Mitte, zwischen den mandelförmigen Augen, eine geschnitzte, knubbelige Nase abgebildet, von der ein brauner Streifen bis zum Mund führt, der als weißes Viereck dargestellt wird. Hinten am Hals (um den Hals?) ist ein schmales Band (Garn) angebracht, dessen Funktion unklar ist. Die Katsina-Figur ist zum größten Teil mit westlicher Kleidung ausgestattet: Ein blaues langärmliges Hemd mit schwarzen Säumen und eine graue Hose. Nur bei den braunen, knielangen Schuhen scheint es sich um Mokassins zu handeln.

Wissenschaftliche Einordnung

Loi-isa gehört zu den Katsinam über die nur wenig bekannt ist. Vermutlich stammt er ursprünglich aus Acoma und wurde von den Tewa mitgebracht, als sie nach der Pueblorevolte (1680) vom Rio Grande zu den Hopi flüchteten. Fewkes ordnet ihn dem Asa-Clan zu, bei dessen Pamürti (Katsina-Rückkehrfest) er erscheinen soll. Wright ergänzt, dass Loi-isa mit gemischten Katsinamgruppen erscheint und durch seine Gesänge die Wolken im Norden und Westen dazu bringen will, schneller Regen zu bringen. Dies entspricht Alexander Stephens Tagebucheintrag vom 8. Juli 1893. Er sah ihn in Sichomovi (First Mesa) und leitet den Namen Lois-sa von dem Refrain des Liedes ab, das der Katsina singt.

Fewkes weist Lois-sa ausdrücklich keine besonderen Attribute zu. Die von ihm veröffentlichte Abbildung zeigt jedoch deutlich ein dunkles Gesicht, eine Mütze und eine Rassel, die der Katsina in der rechten Hand hält. Dies entspricht auch der Beschreibung bei Colton. Nach Wrights Beschreibung hält Lois-sa zusätzlich einen Weidenbund in der linken Hand. Beides könnte bei der tihu aus der Ferreti-Sammlung verloren gegangen sein, da die Fäuste entsprechende Zwischenräume aufweisen. Seine Kleidung wird normalerweise als schäbig und sehr einfach beschrieben, während diese tihu westliche Kleidung trägt.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Fewkes 1903, Wright 1973, Stephen 1936

Name der/s Bearbeiter*in

Julia Ballweg dos Santos

Stand der Bearbeitung

28.08.2020

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