Objektname

Wupamo’katsina (syn. Wuyaqqötö) (Langschnabel-Katsina [Chief-Katsina (Mong) und disziplinierende Katsina]) Awatovi Soyok-Wu’uti, (Mutter der. Menschenfresser)

Künstler

R. Adams

Entstehungsort

Hopi

Datierung

Erworben 2016

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00175

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben, Federn, Yuccablätter

Maße

34 x 13 x 9,5cm

Zeremonien

Powamuya (Bohnentanz), Palölökong

Beschreibung

Die tihu ist aus einem Stück geschnitzt. Ihr Kopf ist beinahe vollständig in Schwarz gefasst, nur die obere Hälfte des Kopfes ist in eine rot-weiße Fläche geteilt. Zwei geschnitzte kugelförmige Augen sind am Kopf befestigt. Aus der schmalen Schnauze, die von einer spitzen Zahnreihe besetzt wird, hängt die Zunge heraus. Am Hinterkopf sind drei Federn und zwei Stöcke aufgefächert. Der Oberkörper der Figur ist orangefarben, auf den Schultern ist eine Art breiter Kragen gemalt, der rechts weiß und links gelb ist. Auf den Unterarmen sind die Farben getauscht (rechts gelb, links weiß). Die Handgelenke sind von schwarzen Bändern geschmückt. Die Arme sind leicht seitlich angehoben und in den weißen Händen hält die Figur jeweils zwei Stöcke. Der Unterkörper ist von einem weißen Rock, der seitlich von einem bunt gemusterten Streifen und fast bis zum Boden reicht, besetzt und die Knie mit schwarzen Streifen sichtbar werden lässt. Das rechte Bein ist weiß und das linke Bein gelb bemalt. Die Katsina trägt braune, knöchellange Mokassins mit weißen Sohlen und steht ohne Sockel auf dem Boden.

Wissenschaftliche Einordnung

Wupamo’katsina ist ein Wächter, der auf allen Mesas erscheint und als Anführer der disziplinierenden Katsinam auftritt. Während der Powamuya-Zeremonie treibt er mit seinen Peitschen Nachzügler an oder bestraft unaufmerksame Personen. Da er sehr unberechenbar ist und zu den wütenden Katsinam gehört wird er in der Regel mit großer Vorsicht behandelt. Nur die zu den Clowns gehörenden Koyemihoyam (die Schlammköpfe) ärgern ihn durch ziehen an seiner Kleidung, was er wiederum mit seinen Peitschen bestraft. Auf der Ersten Mesa gehen die Spaßmacher soweit, ihn durch ein an ihm befestigtes Seil unter Kontrolle zu halten.

Neben Powamuya kann Wupamo auch bei Paalölöqang erscheinen. Neben dem runden Kopf mit Federschmuck und zweigeteilter Bemalung ist vor allem der spitze Schnabel mit Zähnen und heraushängender Zunge ein zentrales Merkmal von Wupamo.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Secakuku 1995, Wright 1973, Haberland 1980

Name der/s Bearbeiter*in

Julia Ballweg dos Santos

Stand der Bearbeitung

28.08.2020