Objektname

Masawkatsinmana (Erdgott-Mädchen-Katsina [Begleiterin der Gottheit Masau’u])

Künstler

Unbekannter Künstler

Entstehungsort

Wahrscheinlich Third Mesa

Datierung

1965

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00174

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel)

Maße

31 x 11 x 8cm

Zeremonien

Angk’wa, Niman, Plazatänze

Beschreibung

An der Figur sind Abnutzungsspuren am Scheitel des Kopfes erkennbar. Ausformung und Größe einzelner Elemente sind zwar blockhaft und einfach gehalten, dennoch hebt sich die Kleidung und die Kopfbedeckung plastisch ab. Die Figur steht gerade nach vorne blickend und mit einem festen Stand auf dem Boden. Die Arme sind gerade und eng am Körper anliegend. Die Hände halten ein Raspel-Musikinstrument: In der rechten Hand befindet sich der Stab, in der linken Hand die Rassel.

Das Gesicht ist in einem rosafarbenen Inkarnat gefasst und weist wenige Gestaltungselemente auf: Die Augen und der Mund bestehen aus kleinen roten Kreisen und an den Wangen sind jeweils die Konturlinien eines Dreiecks gemalt, deren Spitzen in die Mitte zeigen. Das Gesicht wird von einer schwarzen Pagenfrisur umrahmt. Hinter dem Kopf sind zwei schwarze abgerundete Teile sichtbar, die möglicherweise zu der Frisur gehören. Der Hals ist nicht sichtbar, denn dieser wird von einem graumelierten Bart oder Stoff bedeckt, an dessen Enden eine um den Hals gelegte Schnur gebunden ist.

Die Figur trägt unterschiedliche Kleiderstücke, die sich plastisch abheben. Die Schultern werden von einer Art weißen Überzug mit roten Streifen am Saum bedeckt. Das schwarze Kleid darunter wird an der Taille von einem weißen Gürtel mit roten Verzierungen unterbrochen. Die nackten Beine enden an den ebenfalls nackten Füßen, die auffallend starke und ausgeprägte Knöchel zeigen.

Wissenschaftliche Einordnung

Die Darstellung von Masawkatsinmana entspricht der statisch-blockhaften Form des alten Stils. Masawkatsinmana ist die Verkörperung der Begleiterin von Masau’u, dem Erdgott und Herrscher über Erdoberfläche und Unterwelt (2018-FE-00095). Sie erscheint zusammen mit Masawkatsinam, u. a. zu Angk’wa, bei Plazatänzen und zur Hemis-Zeremonie, nachdem die anderen Katsinam die Hopi verlassen haben. Sie hat in der Regel eine Kalebasse und eine Reibe dabei, mit denen sie schrappende Geräusche erzeugt, die den Tanz begleiten.

Wie bei vielen Katsinam gibt es auch bei Masawkatsinmana optische Unterschiede auf den Mesas. Auf der Third Mesa ist ihr Gesicht mit Lehm bedeckt, der darauf hinweist, dass sie Regen mitbringt. Dies ist bei der hier abgebildeten tihu zwar nicht der Fall, doch weisen der röhrenförmige Mund, die gestrichelten Dreiecke auf den Wangen und der Bart (aus Federn) eindeutig auf diese Herkunft hin. Denn die Repräsentation auf der Second Mesa hat ein weißes Gesicht und weist außer der Frisur für unverheiratete Frauen, keine gemeinsamen Elemente am Kopf auf. Im Gegensatz zu ihrem männlichen Gegenstück wird Masawkatsinmana nicht sehr häufig geschnitzt.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Secakuku 2001, Wright 1973, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Carolin Schulz

Stand der Bearbeitung

02.06.2020

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