Objektname
Avatshoya/Qa’ökatsina (Maiskatsina [Maistänzer])
Künstler
Rafael Honwa(h)tewa
Entstehungsort
Hopi, Second Mesa
Datierung
erworben 2016
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00172
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben, Federn
Maße
19 x 7 x 6,5cm
Zeremonien
Angk‘wa, Gemischte Tänze, Pamuya
Beschreibung
Die aus einem Stück Cottonwood geschnitzte tihu ist als Avatshoya/Qa’ökatsina identifiziert. Der Kopf der tihu ist mit gelber Farbe und rechteckigen schwarzen Augen bemalt und hat einen orangefarbenen Röhrenmund. Links und rechts davon sind jeweils ovale blaue Verzierung mit mehreren kleinen weißen Punkten und einem schwarzen Umriss gemalt, die Maiskolben darstellen könnten. An beiden Seiten des Kopfes befinden sich braune Ohren in Form eines halben Ovals. Der obere Teil des Kopfes ist schwarz-weiß gestreift. Darauf trägt die Figur einen Kopfschmuck aus liegenden Federn, die in Form eines Kreuzes angeordnet sind.
Die Figur ist mit einem schwarz-weißen Kleid bestückt, das durch einen braunen Gürtel unterbrochen wird. Die eng am Körper liegenden Arme sind angewinkelt und an den Handgelenken mit aufgemalten schwarzen Bändern geschmückt. Den Hals schmückt eine gemalte Halskette aus türkisfarbenen Steinen.
Das Kleid ist vom Unterkörper bis zu den Knien weiß. Im Kniebereich bildet ein breiter Saum mit gelben und grünen Quadraten auf schwarzen Grund den unteren Abschluss. Unter dem Rock kommen die ockerfarbenen Mokassins zum Vorschein. Die Figur steht mit beiden Füßen auf dem runden Sockel aus Holz.
Wissenschaftliche Einordnung
Haberland weist darauf hin, dass im Laufe des späten 20. Jahrhunderts die Anzahl verschiedener Maiskatsinam zugenommen hat, die alle mit diesen Begriffen bezeichnet werden. Da sie ihre Darstellung sehr variieren kann und ihr Aussehen sehr flexibel ist, sind sie kaum zu unterscheiden. Gelegentlich werden sie durch eine Benennung nach der Herkunft aus einem anderen Pueblo differenziert. Ein Merkmal, dass fast alle Maiskatsinam gemeinsam haben, sind die kreuzförmig angeordneten Federn auf dem Kopf.
Avatshoya/Qa’ökatsina gilt als der jüngere Bruder des Hemiskatsina und taucht häufig in Pamuya und in regelmäßigen Hopi Tanzzeremonien auf.
Vergleiche auch 2018-FE-00071 und 2018-FE-00128
Verwendete Literatur
Colton 1959, Haberland 1980
Name der/s Bearbeiter*in
Ali Hwajeh
Stand der Bearbeitung
13.08.20