Objektname
Avatshoya/Qa’ökatsina (Maiskatsina [Maistänzer]}
Künstler
Malcolm Youvella
Entstehungsort
Hopi, First Mesa, Polacca
Datierung
1964
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00128
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben, Federn, Industrieleder, synthetische Wolle
Maße
26,5 x 17 x 10,5cm
Zeremonien
Pamuya und reguläre Katsinatänze, Reihentänze
Beschreibung
Die aus einem Stück Cottonwood geschnitzte tihu ist als Avatshoya/Qa’ökatsina identifiziert. Diese tihu hat einen türkisfarbenen Kopf mit schwarzen Augen, die an Angelhaken erinnern, und einem spitzen orangefarbenen Schnabel, dessen Verbindung auf dem Gesicht aus einem breiteren weißen „Sockel“ besteht. Jeweils an rechter und linker Seite des Kopfes stehen halbrunde rote Ohren ab, die jeweils mit einem gelben Dreieck verziert sind. Das Gesicht wird oben und seitlich von einer roten Farbfläche eingerahmt, an dessen Rand Muster in Weiß und Schwarz gemalt sind. Die tihu trägt eine Kopfbedeckung mit vier liegenden Federn auf dem Kopf, die in Form eins Kreuzes angeordnet sind. Um den Hals trägt sie eine grüne Halsbedeckung aus synthetischer Wolle.
Ihr Körper ist in Rosa gefasst und mit weißen kreisförmigen Flecken und Punkten bemalt.
An beiden Ärmeln trägt sie jeweils zwei Bänder, die an den Oberarmen türkisfarben sind und am Handgelenk unterschiedliche Farben aufweisen: Am linken Handgelenk ist ein braun-türkisfarbenes Armband mit Blütenverzierungen befestigt; am rechten Handgelenk ist – wie auch am rechten Knie und am Oberkörper – ein schwarzes Garn kreuzförmig umgebunden. Bekleidet ist die tihu mit einem breiten türkisfarbenen Gürtel und einem dunkeln Lendenschurz, dessen Saum mit orangefarbenen und grünen Streifen besetzt ist. Die Mokassins sind in Ocker ausgeführt.
Wissenschaftliche Einordnung
Haberland weist darauf hin, dass im Laufe des späten 20. Jahrhunderts die Anzahl verschiedener Maiskatsinam zugenommen hat, die alle mit diesen Begriffen bezeichnet werden und höchstens durch eine Benennung nach der Herkunft aus einem anderen Pueblo unterschieden werden. Da ihre Darstellung sehr variieren kann und ihr Aussehen sehr flexibel ist, sind sie kaum zu unterscheiden. Wright weist darauf hin, dass sich die alte Hopi-Form von Avatshoya/Qa’ökatsina durch ringförmige Verzierungen am Körper und gekreuzte Federn auf dem Kopf auszeichnete. Beides trifft für diese tihu zu. Avatshoya gilt als der jüngere Bruder des Hemiskatsina (2018-FE-00022, 2018-FE-00023, 2018-FE-00181) und erscheint häufig bei der Pamuya-Zeremonie und in anderen regelmäßigen Hopi Tanzzeremonien.
Im Gegensatz zu dieser Einordnung bildet Secakuku unter diesem Namen einen schwarzen Katsina ohne die typische Bemalung ab und bezeichnet ihn als Katsina des Weißen Maises, der in seiner Rolle als Onkel an der Seite von Reihentänzern erscheint.
Vergleiche auch 2018-FE-00172, 2018-FE-00071
Verwendete Literatur
Colton 1959, Haberland 1980, Wright 1973, Wright 1977, Secakuku 1995
Name der/s Bearbeiter*in
Ali Hwajeh
Stand der Bearbeitung
13.08.20