Objektname
Puutskohu
Künstler
Unbekannter Künstler
Entstehungsort
Third Mesa
Datierung
Ca. 1945
Provenienz
Leihgabe von Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00017
Material
Cottonwood
Maße
15 x 8,5 x 5cm
Zeremonien
Gemischte Tänze/Plazatänze (Soyorium)
Beschreibung
Der Puutskohu weist einen guten Zustand auf, denn bei genauerer Betrachtung lassen sich nur einige kleine Fehlstellen entdecken. Auch die Fassung der Figur ist mit ihren leuchtenden Farben sehr gut erhalten.
Die tihu hat einen breiten Kopf, der im Verhältnis zur restlichen Figur zu groß ist. Dieser wird durch die roten abstehenden Ohren und die markanten Bemalungen betont: Auf dem orangenen Grund sind die Augen mit sparsamen schwarzen Strichen angedeutet. Aus der Mitte des Gesichtsfeldes verläuft winkelförmig ein umgedrehtes V nach unten, das den schwarz-blauen und aus dem Gesicht herausgearbeiteten Röhrenmund umfasst.
Die Farbigkeit des Körpers bildet einen Kontrast zu dem Kopf: Die Schulterpartie sowie der obere Brustbereich und die Arme sind gelb, die untere Partie ist bis zur Taille schwarz. Die angewinkelten Arme liegen, wie häufig bei den Katsina-Puppen, eng am Körper an und die Hände sind zu Fäusten geballt. Der bis über die Knie reichende Rock hat vorne eine große weiße Fläche, bei der es sich um eine Schürze handeln könnte. Auf der linken Seite wird eine bunte Musterung auf schwarzem Grund sichtbar. Die tihu steht auf einfach ausgearbeiteten Beinen, deren rote Farbe mit den Ohren korrespondiert.
Wissenschaftliche Einordnung
Puutskohu (in englisch auch Rabbit Stick Kachina) wird von Fewkes und Colton als Makto (Hasenjäger) bezeichnet. In Zeremonien der frühen Pflanzzeit (Pöma’yuis, April/Mai) bringt er die Jagdkunst mit und repräsentiert die wachsende Zahl von Wildtieren. Dabei tritt er in gemischten Tänzen auf. Normalerweise hält er einen Rabbit Stick in der Hand, der bei dieser Figur verloren gegangen sein könnte. Diese Wurfwaffe für kleine Tiere, die an einen Bumerang erinnert, findet sich auch in gemalter Form im Gesicht des Katsina wieder.
Verwendete Literatur
Fewkes 1903, Secakuku 1995
Name der/s Bearbeiter*in
Franka Marlene Schlupp
Stand der Bearbeitung
21.06.2020