Hopi

Die Hopi sind die westlichste der als Pueblo zusammengefassten indigenen Gruppen im Südwesten der USA. Zwar haben diese kulturelle und religiöse Gemeinsamkeiten, doch ist die populäre und wissenschaftliche Zusammenfassung, die in der spanischen Kolonialzeit nur aufgrund der Dorfstrukturen erfolgte, nicht angemessen. Die Sprache der Hopi (Hopílavayi) unterscheidet sich von denen der im Bereich des Rio Grande leben Gruppen, die als östliche Pueblo zusammengefasst werden und deren Sprachen als Tewa und Keres bezeichnet wird. Die Zuni, die zweite „westliche“ Gruppe sprechen ebenfalls eine eigene Sprache (Shiwiʼma).

Die Hopi Reservation befindet sich im Nordosten Arizonas und ist umgeben von der Navajo Nation Reservation, die auch Teile „traditionellen“ Hopi-Landes umfasst, was immer wieder zu Konflikten führt. Das Land ist mit einer Niederschlagsmenge von maximal 180 mm pro Jahr (Deutschland 2019: 735mm) relativ trocken.

Die Dörfer der Hopi Reservation liegen alle entlang des State Highway 264, der die Reservation unterhalb der First und Second Mesa durchgequert und im Westen zur Third Mesa aufsteigt.

(Karte: M. Lindner, 2020)

Der Stamm (offiziell: Hopi Tribe) existiert als rechtlich-politische Autorität seit 1936, nachdem die Hopi den Indian Reorganization Act von 1934 angenommen hatten, um den Anforderungen des 20. Jahrhunderts und der Außenwelt gegenüber gewappnet zu sein, wie Alph Secakuku (1995:1) schreibt. Seitdem agiert die gewählte Stammesregierung auf Augenhöhe mit den Behörden und Regierungen des Bundes und des Bundestaats.

Eine zentrale politische Repräsentation war zu diesem Zeitpunkt neu für die Hopi. Bis dahin hatten die zwölf Dörfer, die sich auf drei Ausläufern der Black Mesa befinden, autonom gehandelt, wobei sie auf den einzelnen Mesas bestimmte Funktionen hatten, z. B. als Schutz- oder Zeremonialort. Auch heute noch haben diese Orte traditionelle, autonome Rechte. Insbesondere aber führen sie ihre spezifischen religiösen Zeremonien durch. Die matrilinearen Hopi Clans sind in diesen Orten verankert, so dass sich die Hopi diesen Orten verbunden fühlen, auch wenn sie nicht in dem Dorf ihrer weiblichen Vorfahren leben. Die Klane sind die Träger geheimen, sakralen Wissens und führen die notwendigen Zeremonien und Rituale durch. Die Mitglieder haben dabei klanspezifische Aufgaben und Pflichten innerhalb des religiösen Systems der Hopi, das so alle Klane miteinander in Beziehung setzt und das ganze Leben durchzieht.

Eine Besonderheit auf den Mesas sind die ursprünglich vom Rio Grande stammenden Hopi-Tewa, die um 1700 zu den Hopi geflohen waren, als die Spanier nach dem Puebloaufstand von 1680 ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet zurückeroberten. Sie leben insbesondere in Hano (First Mesa) und im östlichen Teil der Reservation. Sie sprechen bis heute nicht Hopi, sondern Tewa, und sind auch nur bedingt in das soziale und religiöse System der Hopi eingebunden.

Walpi, der Zeremonialort an der oberen Spitze der First Mesa kann heute nur mit Führungen besucht werden. Auf dem Parkplatz in Sichomovi, wo diese beginnen, warten im Sommer oft Hopi auf die Besucher, um ihr Kunsthandwerk zu verkaufen.

(Foto: M. Lindner, 2014)