Objektname
Omawkatsina ([Cumulus-]Wolken-Katsina)
Künstler
Unbekannter Künstler
Entstehungsort
Hopi
Datierung
ca. 1950-1955
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00164
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Acrylfarben, Federn
Maße
38 x 15,5 x 11cm
Zeremonien
Gemischte Tänze
Beschreibung
Die tihu trägt auf ihrem tonnenförmigen Kopf drei geschnitzte Federn und weitere Daunenfedern, die für die Fruchtbarkeit stehen. Auf dem Gesicht sind Muster angebracht, die auf den lebensnotwendigen Regen hinweisen: Das Stirnband mit weißen und schwarzen Streifen steht für den Regenbogen und unter den strichförmigen Augen befinden sich drei bunte Halbkreise mit abstehenden Blitzen, die als Regenwolken zu erkennen sind.
Zur rechten und linken Seite des Gesichts sind kleine stufenförmige tablita angebracht. Sie haben jeweils sechs Stufen, die sich von innen nach außen abstufen, um den fallenden Regen zu symbolisieren. Ein roter Halbkreis bildet die Mitte, an der die Stufen zusammenlaufen. Unten mittig im Gesicht befindet sich ein roter Schnabelmund. Entlang des unteren Kopfrandes ist eine breite, mintgrün bemalte Halskrause, die weit über den Schultern absteht. Diese erinnert an die traditionelle Fichtenkrause, die einige Katsina bei Zeremonien um den Hals tragen. Auf den gelb bemalten Schultern liegt eine Kette aus blauen und weißen Elementen, an dem drei lange blaue Anhänger befestigt sind. Als weiterer Schmuck dient die rote Schärpe, die von der rechten Schulter zur linken Hüfte schräg über den orangen gefassten Oberkörper gelegt ist. Die nach vorne angewinkelten Arme wiederholen die Farben der Figur: Um die orangenen Oberarme spannt jeweils ein mintfarbiges Band, während die gelben Unterarme mit braunen Armbändern geschmückt sind. Um die Hüfte ist ein grünes Band mit rot-schwarzen Streifen gemalt. Der breite weiße Rock ist zur rechten Seite mit einem kleinteiligen geometrischen Muster gestaltet, bei dem die blauen, grünen und roten Farbflächen schwarz umrandet sind. Darunter kommen die gelben Beine zum Vorschein, die an den zaghaft angedeuteten Füßen mit hohen blauen Mokassins enden.
Wissenschaftliche Einordnung
Omawkatsina repräsentiert Regenwolken und den Sommerbeginn. In seinem Gesicht trägt er die Symbole der Wolken und des fallenden Regens sowie des Regenbogens auf der Stirn. Er wird nicht nur selten erwähnt, sondern verlor ab dem frühen 20. Jh. an Bedeutung. Secakuku ordnet ihn der frühen Pflanzzeit (Pöma’uyis) im Mai zu, wo er in gemischten Tänzen auftrat.
Die tihu ist schwierig zu identifizieren, da sich die Darstellungen von als Omaw identifizierten tithu zum Teil erheblich unterscheiden. Während Colton ihn Tukwünag gleichgesetzt, behandeln Wright und Hartmann beide Katsinam getrennt.
Verwendete Literatur
Bol 1998, Colton 1959, Hartmann 1978, Jones o.J., Secakuku 1995, Wright 1975, Wright 1977
Name der/s Bearbeiter*in
Margaret Anne Hogie
Stand der Bearbeitung
18.07.2020