Objektname

Sivuftotovi (Libellen-Katsina [Läufer])

Künstler

Unbekannt

Entstehungsort

Unbekannt

Datierung

erworben 2015

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00127

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Amerikanischen Pappel), Farben, Wolle

Maße

32,5 x 10,8cm

Zeremonien

verschiedene

Beschreibung

Die Darstellung der Libellen-Katsina ist aus einem Stück Wurzelholz der Amerikanischen Pappel geschnitzt. Die Grundfarbe der ganzen Figur ist schwarz. Auf Höhe der Augen verläuft rund um den abgerundeten Kopf ein roter Streifen, die Ohren sind ebenfalls rot. Die Augen sind als zwei schwarze Punkte auf dem roten Streifen gemalt. Dagegen sind weder Nase noch Mund angedeutet. Direkt an der Grenze zur hellbraunen Halskrause ist ebenfalls eine dünne rote Linie.

Der Oberkörper ist nackt, um die Hüfte ist ein (hell-)türkisfarbener Gürtel, der einen schwarzen knielangen Lendenschurz hält. Auf dem Lendenschurz ist am unteren Ende eine Markierung aus roten Linien (ein Rechteck, bei dem die untere Seite fehlt). Die Arme sind leicht angewinkelt, um die Handgelenke ist jeweils dünnes rotes Wollgarn gewickelt und geknotet. Die Beine sind ebenfalls schwarz und nackt, an den Füßen sind spitz-zulaufende braune Mokassins/Stiefel.

Wissenschaftliche Einordnung

Die farbliche Gestaltung mit einem oder mehreren roten Streifen durch das Gesicht macht Sivuftotovi eindeutig erkennbar. Der Libellen-Katsina ist ein sogenannter Läufer. Diese Gruppe der Katsinam (Wawaru) bestreiten im Frühling Rennen mit Hopi-Männern. Wenn der Hopi gewinnt, erhält er vom Katsina ein Geschenk, wenn er aber verliert, bestraft der Katsina ihn. Sivuftotovi hat deshalb normalerweise eine Peitsche aus Palmwedeln (Yucca-Palme) und einen Behälter mit Maisbrand (corn smut) dabei, die bei dieser Figur fehlen. Der Katsina benutzt dies, um den Verlierer zu schlagen oder sein Gesicht mit dem schwarzen Pilz zu beschmieren, der Maispflanzen befallen kann. Dieses Spiel stellt einen Ansporn für junge Hopi-Männer dar, viel zu trainieren, um gute Läufer zu werden. Stephen und Fewkes verwenden nicht die Bezeichnung Sivuftotovi, sondern bezeichnen diesen Katsina als Le’totobi. Beide Bezeichnungen stehen für Libelle.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Stephen 1936

Name der/s Bearbeiter*in

Flóra Sebö

Stand der Bearbeitung

24.06.2020