Objektname

Navànkatsina (Samt-Hemd-Katsina)

Künstler

Mike Honaine

Entstehungsort

Hopi-Tewa, Hano, First Mesa

Datierung

2013

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00115

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben

Maße

19,2 (inklusive Sockel) x 6 x 7cm

Zeremonien

Reihentänze, Angk‘wa

Beschreibung

Diese tihu wirkt eher statisch, besitzt jedoch viele Elemente aus verschiedenen Materialien, welche die Figur optisch bereichern. Die Figur steht mit beiden Beinen auf einem runden naturbelassenen Holzsockel. Die enganliegenden Arme sind leicht angewinkelt, wobei der rechte Arm auf der Brusthöhe eine Rassel hochhält und der linke Arm nach vorne unten ausgerichtet ist und in der Hand einen Gegenstand (eine Holzleiste mit spitzen Enden) festhält.

Der zylinderförmige Kopf ist in einem grellen Pink gefasst. Das Gesicht besteht aus schwarzen balkenartigen Augen und einem Röhrenmund, der seitlich von zwei gemalten schwarzen Balken begleitet wird. Zwei rote Scheiben-Ohren flankieren das Gesicht. Den oberen Abschluss bildet eine helmartige gestreifte Kopfbedeckung, deren Rand mit Elementen in Blumenformen geschmückt ist. Das Ganze wird von zwei hochstehenden schwarz-weißen Federn bekrönt.

Am Hals trägt die tihu eine dicke grüne Krause, deren Oberflächenstruktur als Blätter ausgearbeitet ist. Der Oberkörper wird von einem braunen Poncho bedeckt, der bis zur Hüfte reicht. Aus dessen Seiten kommen die Unterarme zum Vorschein, deren Handgelenke mit dicken Armreifen besetzt sind. Der Poncho wird farblich durch zwei lange gestreifte Applikationen in Blau und Rot belebt, die aus den Schulten bis zu den unteren Rippenbögen reichen. An diesen ist noch jeweils ein großes Blütenelement in der Höhe des Brustbeins befestigt. Unter dem Poncho kommt ein knielanger leicht ausgestellter Lederrock zum Vorschein, der mit einigen kleinen schwarzen Mustern verziert ist. An den Füßen trägt die tihu hohe rote Mokassins.

Wissenschaftliche Einordnung

Die Blumen am Kopf und die ganze Pracht des Navànkatsina zeigen, dass er für das Blühen und die Schönheit des Lebens steht. Er soll erst nach 1900 zum ersten Mal im Dorf Moenkopi westlich der Third Mesa erschienen sein. Colton vermutet, er sei aus Zuni gekommen. Der Navànkatsina ist anhand seines Samthemds sehr leicht zu erkennen, wenn er bei Reihentänzen oder auch bei Angk‘wa erscheint. Die winkelförmige Bemalung im Gesicht zeigt seine Bedeutung. Sie kann aber auch fehlen, wie Figuren aus der Sammlung Horst Antes im Ethnologischen Museum Berlin zeigen.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Haberland 1980, Wright 1973

Adobe Gallery, Elektr. Ressource: https://www.adobegallery.com/art/hopi-navan-velvet-shirt-katsina-doll, abgerufen am 26.06.2020

Name der/s Bearbeiter*in

Manuel Steiner

Stand der Bearbeitung

26.06.2020

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