Objektname

Kowaakokatsina (Hahnkatsina)

Künstler

Unbekannt

Entstehungsort

Third Mesa

Datierung

1920-1930

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00059

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben

Maße

37 x 8,5 x 9cm

Zeremonien

Angk‘wa, Wiederholungstänze, gemischte Tänze, Paalölöqang, Soyaluna, Powamuya

Beschreibung

Diese tihu weist viele Gebrauchsspuren auf: Die Farbe splittert an allen Stellen ab, die Bänder sind ausgefranst und die Federn abgenutzt. An den Händen, Füßen und an anderen Stellen erkennt man leichte Einkerbungen, die von einem langen Gebrauch stammen könnten.

Der zylinderförmige Kopf der Figur ist seitlich blau, der Kopfdeckel wiederum mit roter Farbe bemalt. In der Mitte des Gesichts ragt ein markanter roter Schnabel hervor. Seitlich des Kopfes sind die Augen als zwei kurze schwarze Linien angedeutet. Rot-braune Federn schmücken den Kopf.

An dem kaum vorhandenen Hals trägt die tihu eine dünne Kordel. Auf dem rot gefassten Oberkörper ist ein Schulterumhang gemalt, der rechts gelb und links orangefarben ist. Die Arme liegen eng am Körper und sind so angewinkelt, dass die sparsam gestalteten weißen Hände an der Taille liegen. Die Handgelenke werden jeweils von einem schwarzen Band geschmückt. Auf der rechten Hand ist eine Form abgebildet, die einst blau gewesen war und mittlerweile ihre Farbe fast verloren hat. Möglicherweise handelt es sich hierbei um die Darstellung einer Rassel.

Der Unterkörper ist mit einem (ursprünglich) weißen Rock umkleidet, der an der rechten Außenseite sowie am Saum mit schwarzen Zacken verziert wird. An der rechten Rockseite findet sich darüber hinaus eine Gestaltung durch rote, blaue und schwarze Formen. Der Rock wird oben von einem Gurt aus einem roten leicht ausgefranzten Band aus Stoff gehalten, dessen Enden bis zur Mitte der Oberschenkel hängen. Die eng beieinander stehenden Füße sind in einem Rotton gehalten, jedoch nicht ausgearbeitet.

Wissenschaftliche Einordnung

Kowaakokatsina taucht in unterschiedlichen Zeremonien der Hopi auf. Er ist Teil der winterlichen Kiva-Tänze und der Wiederholungstänze, aber oft auch während der Wasserschlangen-Zeremonien (Paalölöqang) zu sehen. Da die Hopi erst seit etwa 1850 Hühner kennen, kann der spaßvolle Katsina erst zu dieser Zeit zum ersten Mal aufgetreten sein. Die üblicherweise genutzte Bezeichnung ma‘na kowako ist verwirrend, da sie „Huhn“ bedeutet. Wright unterscheidet deshalb Kowaakokatsina von ta’ka kowako (Hahn). Wegen des stark abgenutzten Kamms kann man bei dieser tihu nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um einen Hahn oder ein Huhn handelt. Bisher hat sich Wrights Unterscheidung aber auch nicht durchgesetzt.

Auch 2018-FE-00019

Verwendete Literatur

Colton 1959, Wright 1973, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Sarah Heidari

Stand der Bearbeitung

31.08.20