Objektname
Pàngwkatsina (Bergschafkatsina)
Künstler
Ralph Sekaquaptewa
Entstehungsort
Kykotsmovi (Third Mesa)
Datierung
1998
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00053
Material
Cottonwood, Farbe
Maße
30 x 11 x 7,5cm
Zeremonien
Reihentänze, Gemischte Tänze, Angk’wa
Beschreibung
Die Figur mit leicht vorgebeugtem Oberkörper und leicht angewinkelten Beinen und Armen steht auf einem hölzernen Sockel. Sie umfasst mit der rechten Hand eine Rassel und mit der linken Hand einen Stock sowie ein grünes Objekt mit rauer Oberfläche (vielleicht auch eine Rassel). Die Figur ist vollplastisch gearbeitet und jegliche Details – außer jener im Gesicht – sind nicht nur farbig, sondern auch plastisch hervorgehoben. Sie trägt braune mit zwei Franzenreihen besetzte Mokassins und einen knielangen, hellen Kilt mit rot-schwarzem Saum und breitem Umschlag. Der sichtbare Beinbereich ist weiß bemalt und durch feine, dunkle Ritzungen gestaltet. Ein schwarzes Band ist um die jeweilige Wade geschlungen und am Schienbein verknotet. Der rötlich-braune Oberkörper sowie die Arme der Figur sind mit langen weißen Zickzack-Linien überzogen. Von der rechten Schulter verläuft diagonal zur linken Hüfte ein schwarzes Band. Vom Hals, der gänzlich von einer breiten Krause in Grün bedeckt wird, hängt eine rote Kette herab. Aus dem Gesicht tritt ein abgerundeter Schnabel markant hervor. Das Antlitz ist in Türkis gefasst und weist schwarze Balken als Augen, zwei schwarz-rote Kreise auf den Wangen sowie ein ebenso farbig gestaltetes Quadrat auf der Stirn auf. Nach oben wird es von einem hervortretenden Schirm begrenzt, von dessen Rand kleine Dreiecke herunterhängen. Ihm angrenzend entspringen zwei massive Hörner, die nach hinten eingerollt sind. Sie ähneln jenen eines Bergschafes. Zwischen ihnen stehen Federn vertikal empor: zwei kleinere, schwarze Federn und eine große, mittig liegende Feder in Orange-Grün. Seitlich des Gesichts befindet sich von den Hörnern umrahmt ein plastisch hervorgehobener Teil in Rot mit einem türkisfarbenen gerahmten Loch, aus dem ein Objekt seitlich heraussteht.
Wissenschaftliche Einordnung
Pàngwkatsina trägt die Hörner des Dickhornschafes und erscheint im März während der Nachttänze nach Powahu (Angk’wa). Er tritt sowohl bei gemischten Tänzen als auch in Reihentänzen auf. Bei ersteren bilden verschiedene Katsinam die Tänzergruppe. Bei Letzteren tritt eine ganze Herde von Pàngwkatsinam auf. In ihrer rechten Hand befindet sich oftmals eine Rassel, welche bei den Tänzern aus getrocknetem Kürbis besteht.
Man glaubt (wie bei einigen anderen Katsinam auch), dass Pàngwkatsina Einfluss auf den Regen hat und damit auf das Gedeihen von Gras, welches eine große Anzahl von Wild mit sich bringt. Dem hinzukommend wird ihm die Gabe Krämpfe zu heilen zugeschrieben. Neben den Hörnern zeichnet sich die Darstellung von Pàngwkatsina durch eine Halskrause aus Douglasienzweigen, vom Kopf abstehende Ohren aus Kürbisblüten sowie durch eine teilweise hervorstehende Schnauze mit Zähnen aus. Ein Kilt, eine Hochzeitsschärpe und rote Mokassins bilden die Kleidung, während der restliche Körper durch weiße Farbe oder ein weißes Oberteil gestaltet ist. Die teils auftretenden Zickzacklinien auf den Hörnern werden als Blitze gedeutet und die Federn bestehen bei der Maske der Tänzer aus Truthahnfedern.
Verwendete Literatur
Colton 1959, Fewkes 1903, Schmidt 1985
Name der/s Bearbeiter*in
Elaine Breidenstein
Stand der Bearbeitung
30.07.2020