Beschreibung

Die tihu scheint in einem guten Zustand zu sein. Lediglich in der Fassung sind einige kleinere Fehlstellen auszumachen, an denen die Farbe abgenutzt ist. Am schlechtesten hat sich die schwarze Farbe erhalten. Diese Partien sind heute grau. Das ist besonders gut am Kopf zu beobachten. Wie die Farbigkeit ist auch die Form der Figur sehr sparsam gestaltet. Sie wirkt blockhaft und die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf den Kopf, aus dem die röhrenförmigen Augen und der ebenso geformte Mund herausragen. Diese sind schwarz-weiß gestreift. Auch auf dem Gesichtsfeld sind mehrere aufgemalte Streifen in Dreiergruppen angeordnet.

Auch die hellbraunen Ohren der Figur stehen flächig ab und sind ziemlich groß und breit. Auf dem Kopf befinden sich in drei Bündeln gebundene Fasern, bei denen es sich um Wachholderrinde handeln könnte.

Der Körper der Spötter Katsina ist in einem hellen Beige bemalt worden. Nur ein schwarzer Lendenschurz bedeckt den Schambereich. Die Arme sind angewinkelt und die zu Fäusten geballten Hände wecken den Eindruck, dass sie den Lendenschurz festhalten. Bis auf die schwarzen Streifen an den Armgelenken und den Strichen an den Füßen, die wahrscheinlich die Zehen andeuten, ist der Körper der Figur einfach und einfarbig gestaltet.

Wissenschaftliche Einordnung

Die Kwikwilyaqa Katsinam verhalten sich zwar wie Clowns, gehören aber nicht zu dieser sakralen Gruppe. Er ist vielmehr ein Katsina, der andere Katsinam aber auch Menschen durch Imitation verspottet und zur Verzweiflung treibt. Er besitzt die besondere Fähigkeit schnell zu agieren und die Bewegungen und Aktionen anderer nachzuahmen. Dies macht ihn für Zuschauer zu einer ambivalenten Figur, denn so lustig er ist, will doch niemand das Opfer seiner Verspottung werden.

Während des Bohnentanzes (Powamuya) – mit dem im Februar die Zeit der Katsina-Zeremonien beginnt – agiert der Kwikwilyaqa als Schatten der anderen Katsinam, weshalb er sehr simpel gekleidet ist und lediglich durch seine kuriosen Handlungen auffällt. Seine schlichte Kleidung wird mit der von alten weißen Männern assoziiert. Auch die Rassel und der Stock sind klassische Attribute für den Spötter-Katsina. Durch die röhrenförmigen Augen und den ebenso geformten Mund und die farbige Gestaltung des Kopfes ist er sehr leicht zu identifizieren.

Walter Howato lebte von 1921 bis 2003 und gilt als ein Verfechter der traditionellen Kunst des Katsina-Schnitzens. Er versuchte sich beim Arbeiten an die Figuren zu erinnern, die er als Kind gesehen hatte. In jungen Jahren arbeitete er als Maler und Szenenbildner für die Walt Disney Corporation.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Schmidt 1985, Wright 1984, Haberland 1980

Object and Thing, Elektr. Ressource: https://object-thing.com/products/shiprockwh01-01, abgerufen am 3.7.2020

Name der/s Bearbeiter*in

Franka Marlene Schlupp

Stand der Bearbeitung

03.07.2020