Beschreibung

Im Gegensatz zu der anderen tihu (2018-FE-00143) ist diese farblich schlichter gestaltet. Dies kann aber auch durch eine altersbedingte Verblassung oder weniger Vorsicht beim Umgang begründet sein, zumal diese Figur auch älter ist als die andere. In mehreren Bereichen sind kleinere Fehlstellen auszumachen, besonders an der Kopfbedeckung und an dem Rock.

Die Haltung der blockhaft gestalteten Figur ist statisch, ihre eng am Körper liegenden Arme sind im rechten Winkel nach vorne angewinkelt. Der oben abgerundete Kopf ist gedrungen und zylinderförmig. Das Gesicht ist weiß gefasst und die Augen sind als schwarze horizontale Streifen aufgemalt. Auf den Wangen sind beidseitig Kriegersymbole (zwei vertikale Parallelen) ebenfalls mit schwarzer Farbe dargestellt. Aus dem Gesicht heraus ragt die leicht geöffnete Schnauze. Sie ist außen schwarz und innen rötlich mit aufgemalten weißen Zähnen. Das Gesicht wird von zwei hellbraunen Scheibenohren flankiert, die vom Kopf abstehen. Den unteren Abschluss des Kopfes bildet eine weiß gepunktete schwarze Linie. Auf dem Kopf sitzt ein kegelförmiger Hut, an dessen Seiten Wolkensymbole gezeichnet sind.

Der Oberkörper ist zum größten Teil hellbraun gefasst, wobei auf die ockerfarbene Brust eine weiße Kette gemalt ist. Um die Handgelenke verläuft jeweils eine schwarze Linie. Die Hände sind nicht plastisch gestaltet und auch die Finger sind nur als schwarze Striche angedeutet.

Um die Hüften trägt die Figur einen weißen Rock. Am oberen Bereich verläuft eine Art Gürtel, eine braune Linie mit drei nebeneinander liegenden schwarzen ‚X‘, welcher dann am rechten Oberschenkel herabhängt. Ebenfalls an der rechten Seite ist eine Schärpe gebunden (bzw. gezeichnet), die mit weißen und schwarzen Mustern besetzt ist. An den Füßen trägt die tihu weiße Stiefel. Sie schließen auf Knöchelhöhe mit einer schwarzen Linie ab.

Wissenschaftliche Einordnung

Sootukwnangw tritt als Gottheit (s. 2018-FE-00143) und Katsina in Erscheinung. Tritt die Katsinaform von Sootukwnangw bei Powamuya oder im Sommer bei Plazatänzen in gemischten Gruppen auf, trägt er den charakteristischen spitzen Hut, der die sich auftürmenden Gewitterwolken darstellt und ihn leicht erkennbar macht. In den Händen trägt er dabei miteinander verbundene Stöcke, die akkordeonartig auseinandergezogen werden können und Blitze darstellen.

So harmlos er hier für den uniformierten Betrachter als tihu wirkt, repräsentiert er die zerstörerischen Elemente eines Gewitters, nicht den fruchtbaren Regen.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Secakuku 1995, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Flóra Sebö

Stand der Bearbeitung

02.09.2020