Objektname
Hano mana
Künstler
Unbekannt
Entstehungsort
First Mesa
Datierung
ca. 1970
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00043
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben
Maße
34 x 13 x 8,5cm
Zeremonien
Powamuya, Paalölöqang
Beschreibung
Diese tihu stellt ein Katsina-Mädchen dar. Der aus einem Stück Cottonwood geschnitzte Körper ist sehr lang und dünn. Die Figur ist in einer leicht gebeugten Haltung und weder ihre Arme noch ihre Beine sind zu erkennen. Ihr im Verhältnis zum Körper viel zu kleiner Kopf hat eine abgerundete Zylinderform. Die geraden schwarzen Haare sind vorne kurz und reichen hinten über den Rücken. Die obere Hälfte des Gesichts mit schwarzen balkenförmigen Augen ist zweifarbig angelegt: Die linke Seite ist türkisfarben und die rechte Seite ist gelb. Die beiden Farbfelder sind schwarz umrahmt als trüge die Figur eine Brille. Die untere Hälfte des Gesichts ist rot und der Mund wurde als horizontales Rechteck in das Holz geschnitzt.
Fast ohne Übergang geht der Kopf in den Körper über, nur eine dicke hellgrüne Kette mit einem Anhänger markiert den Hals. Darunter ist auch das Oberteil sichtbar, das durch den leicht geöffneten ockerfarbenen Umhang zum Vorschein kommt. Der Körper wird ansonsten komplett von dem Umhang bedeckt, der am Oberkörper einige rote und grüne Streifen aufweist und in der unteren Hälfte aufwendiger mit geometrischen Mustern in Weiß, Rot, Hell- und Dunkelgrün dekoriert ist. Ohne eine Andeutung von Füßen schließt der Umhang direkt an dem hohen hölzernen Sockel an.
Wissenschaftliche Einordnung
Diese tihu weist eine eher untypische Körperform auf, da sie sehr schmal und lang ist und weder ihre Arme noch ihre Beine herausgearbeitet sind. Hano mana ist ein Beispiel dafür, wie problematisch die normative Zuordnung von Katsina-Darstellungen sein kann. Oft sehen sie sich sehr ähnlich und können nur durch ihre Tätigkeiten oder den begleitenden männlichen Katsina unterschieden werden, wodurch sie zum Teil neue Namen bekommen. Wenn Hano mana bei Powamuya als Begleitung – Schwester – von Langhaarkatsinam erscheint, wird sie laut Wright zum Beispiel als „Hokyang Mana“ bezeichnet. Gleichzeitig ist die Varianz der Darstellungen von Katsinam zum Teil sehr groß. In diesem Fall ist zum Beispiel das mehrfarbig unterteilte Gesicht ungewöhnlich. Eine andere, als Hano mana bezeichnete tihu trägt die Haare im Tewa-Stil, d.h. auf beiden Seiten ist ein Haarknoten (vgl. 2018-FE-00002), welche auch in Form einer Wiegenbrettkatsina dargestellt ist (vgl. 2018-FE-00156).
Verwendete Literatur
Colton 1959, Stephen 1936, Wright 1973, Wright 1977
Name der/s Bearbeiter*in
Flóra Sebö
Stand der Bearbeitung
31.08.2020