Objektname
Hemiskatsinmana (Ein Katsina-Mädchen, als Gegenspieler zu Hemis-Katsina)
Künstler
Unbekannter Künstler
Entstehungsort
Hopi (?)
Datierung
ca. 1950
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00025
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), natürliche Farben
Maße
19,5 x 9,5 x 6cm
Zeremonien
Niman (Heimkehr-Zeremonie)
Beschreibung
Die aus Pappelwurzelholz geschnitzte Figur ist bunt dekoriert und mit rauem Stoff ergänzt. Die schwarzen Haare am Kopf sind zu beiden Seiten in runde Scheiben gebunden, wodurch die traditionelle Squash Blüten Frisur der unverheirateten Hopi Frauen entsteht. Auf der Stirn sind rot leuchtende Federn angebracht, die an Daunenfedern erinnern sollen, welche ebenso wie die Squash Blüten Frisur, Fruchtbarkeit symbolisieren. In die obere Hälfte des gelb bemalten Gesichts sind zwei runde schwarze Augen aufgemalt, während die untere Hälfte des Gesichts komplett durch ein flauschiges rot und weiß gepunktetes Material bedeckt ist. Dies erinnert an den zeremoniellen Federbart der Katsinmana. Der Körper ist in ein schwarzes Kleid gehüllt, welches am unteren Rand mit einem umlaufenden grünen und schwarzen horizontalen Streifen geschmückt ist. Um die Taille ist ein cremeweißes Seil aus rauem Material (vielleicht Garn) gebunden. Ein weißer Mädchenumhang, dessen Saum oben mit zwei breiten roten Streifen besetzt ist, wurde ihr um die Schultern gebunden. Die weißen Beine, die unter dem Kleid zum Vorschein kommen, sind vollständig in die für weibliche Katsina typischen weißen Mokassins gehüllt.
Wissenschaftliche Einordnung
Diese tihu repräsentiert die am häufigsten auftretende weibliche Katsina, die Hemiskatsinmana. Obwohl sie unterschiedliche Katsinam begleiten kann, ist sie vor allem für ihr Auftreten mit dem Hemis-Katsina während der Niman-Zeremonie bekannt. Mit der Niman-Zeremonie wird die Heimkehr der Katsina nach der Sommersonnenwendeeingeleitet. Die Katsinam bringen zu dieser Zeremonie Segen und Geschenke für die Hopi Kinder. Zu diesen Geschenken gehören auch tithu in Form von Hemiskatsinmana. Wie ihr männliches Pendant stammt auch ihr Vorbild aus dem Jemez-Pueblo, was auch ihr Name sagt.
Verwendete Literatur
Colton 1959, Eaton 2002, Hartmann 1978, Jones o.J., Sherrow 2006
Name der/s Bearbeiter*in
Margaret Anne Hogie
Stand der Bearbeitung
18.07.2020