Objektname

Hemiskatsinmana (ein Katsina-Mädchen, als Gegenspieler zu Hemis-Katsina)

Künstler

Unbekannter Künstler

Entstehungsort

Hopi, Second Mesa

Datierung

ca. 1950- 1960

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00024

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), natürliche Farben

Maße

25,5 x 5,5 x 6,5cm

Zeremonien

Niman (Heimkehr-Zeremonie)

Beschreibung

Die Figur steht mit eng angezogenen Armen in einem weißen Umhang gehüllt ohne Sockel auf weiß bemalten Beinen, deren Füße mit ebenso weißen Mokassins bedeckt sind. Anhand ihrer traditionellen Squash Blüten Frisur, bei der die Haare in „Schmetterlingsflügel“ an beiden Seiten des Kopfes zusammengebunden werden, ist sie als weibliche Katsina zu erkennen. Es ist die typische Frisur für unverheiratete Frauen, sie verweist auf Jugend und Fruchtbarkeit. Auf dem Kopf ist außerdem eine kleine weiße Daunenfeder über der Stirn angebracht, die ebenfalls für Fruchtbarkeit steht.

Von ihrem Gesicht ist nur die obere Hälfte zu sehen, die untere ist mit einem rot-türkisen Tuch bedeckt, das an den zeremoniellen Federbart erinnert. Von ihrem Gesicht sind daher nur die strichförmigen Augen und die Nase als kleines schwarzes Quadrat sichtbar.

Unter dem weißen Mädchenumhang trägt die tihu ein schwarzes Kleid, das an der Taille mit einem breiten weißen Gürtel zusammengebunden ist. Die beiden Hände, die unter dem Umhang zu Vorschein kommen, scheinen sich an dem Gürtel festzuhalten. Durch ihre Körperhaltung und Kleidung, die fast die ganzen Körper versteckt, wirkt die Figur blockhaft und statisch. die Figur in ihrer Gesamterscheinung fast achsensymmetrisch gestaltet ist.

Wissenschaftliche Einordnung

Diese tihu repräsentiert die am häufigsten auftretende weibliche Katsina, die Hemiskatsinmana. Obwohl sie unterschiedliche Katsinam begleiten kann, ist sie vor allem für ihr Auftreten mit dem Hemiskatsinam während der Niman-Zeremonie bekannt. Mit der Niman-Zeremonie wird die Heimkehr der Katsina nach der Sommersonnenwende eingeleitet. Die Katsinam bringen zu dieser Zeremonie Segen und Geschenke für die Hopi Kinder. Zu diesen Geschenken gehören auch tithu in Form von Hemiskatsinmana. Wie ihr männliches Pendant stammt auch ihr Vorbild aus dem Jemez-Pueblo.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Eaton 2002, Hartmann 1978, Jones o.J., Sherrow 2006

Name der/s Bearbeiter*in

Margaret Anne Hogie

Stand der Bearbeitung

18.07.2020