Objektname

Poos'humkatsina

Künstler

Unbekannter Künstler

Entstehungsort

Hopi

Datierung

vermutlich um 1915

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00166

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), natürliche Farben, Adlerfedern

Maße

15,5 x 5 x 4,2cm (an der Basis der Mokassins)

Zeremonien

Unbekannt

Beschreibung

Diese einfach gestaltete tihu wurde aus einem Stück Wurzelholz geschnitzt und steht ohne Sockel auf zwei breiten Beinen. Die Fassung der Figur hat gelitten, denn sie weist mehrere, teilweise großflächige Fehlstellen auf und die Farben sind geblichen. Sie hält den runden Kopf mit abstehenden Ohren leicht zur rechten Schulter geneigt und auf dem Kopf ist eine helle Daunenfeder angebracht. Auf dem braunen Gesicht sind mit zwei horizontalen Strichen die Augen angedeutet. In der Mitte des Gesichts befindet sich ein orangefarbener Kreis, in dem ein kleines Loch zu sehen ist. Sowohl die linke als auch die rechte untere Ecke des Gesichts ist mit gelben stufenartigen Farbflächen dekoriert, die schwarz umrandet sind. Der untere Rand des Gesichts ist schwarz und grenzt direkt an die gelben Schultern. Der Rumpf und die enganliegenden Oberarme sind orange gefasst. Ab den Ellbogen sind die nach vorne gestreckten Unterarme wieder gelb und die Handgelenke sind jeweils mit einer schwarzen Schleife bemalt. Der Rock ist hellbraun mit einem Muster aus horizontalen schwarzen Streifen auf der rechten Seite. Die linke Seite weist Spuren weißer Farbe auf, was vermuten lässt, dass der Rock (mit Ausnahme der Schmuckstreifen links) ursprünglich weiß bemalt war. Der untere und obere Rand des Rocks ist schwarz umrandet. Die breiten Beine sind in horizontalen Linien schwarz, gelb und orange gestreift. Von den Füßen ist die Farbe abgeblättert, wodurch die natürliche Farbe des Pappelholzes sichtbar ist.

Wissenschaftliche Einordnung

Poos'humkatsina ist ein Samen-Katsina, der im Frühling erscheint, wenn der Boden für die Neubepflanzung vorbereitet wird (Pöma’uyis). Er bringt von den übernatürlichen Wesen gesegnetes Saatgut und vermittelt, dass Mais heilig ist: „Er ist Leben; er ist Hopi“.

Die stufenförmigen Flächen auf den Wangen am Kopf symbolisieren den Mais und sind beim Poos'humkatsina oft in kleinere, farbige Flächen unterteilt, die die verschiedenen Sorten symbolisieren. Die Daunenfeder ist ein Fruchtbarkeitssymbol.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Hartmann 1978, Secakuku 1995

Name der/s Bearbeiter*in

Margaret Anne Hogie

Stand der Bearbeitung

18.07.2020