Objektname

Káhayla (Schildkröte [Jäger])

Künstler

Unbekannt

Entstehungsort

Unbekannt

Datierung

Um 1930

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00152

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben

Maße

14 x 4,5 x 3,8cm (Sockel)

Zeremonien

Unbekannt

Beschreibung

Die tihu zeigt eine schematische Darstellung der Katsina Káhayla. Der Kopf ist quadratisch, hat jedoch abgerundete Ecken, die den Oberkopf bilden. Das Gesicht ist hellgrün, die Augen sind in zwei horizontalen, rechteckigen Balken in Schwarz angelegt. Der große rote Punkt darunter ist als Mund zu identifizieren, eine Nase gibt es nicht. Das Gesicht ist mit einer schwarzen Linie eingerahmt, die oben und unten mit weißen Kreisen bzw. Balken verziert ist. Die Oberseite des Kopfes ist mit einem Rosaton bemalt. Der Oberkörper ist ebenfalls quadratisch mit abgerundeten Ecken. Das Oberteil ist leuchtend gelb und wie eine Art Tuch befindet sich auf der Höhe der Oberarme ein breiter Streifen in Rosa, der die komplette Breite der Figur nimmt. Um den Hals wurde eine rote Kette mit hellgrün abgehenden Strichen und schwarzen Enden aufgemalt. Die kaum ausformulierten und eng am Körper anliegenden Arme hält die tihu angewinkelt, sodass die Unterarme an der Taille ruhen und die einfach gestalteten Hände in Weiß vorne am Körper positioniert sind. Die Finger werden durch die Abgrenzung dreier schwarzer, kurzer Striche angedeutet. Ein weißer, ausgestellter Kilt schließt an den Oberkörper an und bedeckt die gelben Beine etwa bis Kniehöhe. Der Kilt ist durch eine dicke, schwarze Linie umsäumt, von der vorne zwei schwarze, kurze Striche senkrecht nach oben zeigen. An seinen Füßen trägt die tihu hellgrüne Mokassins mit schwarzem Abschluss oben und unten. Die Fassung der Figur ist schon leicht abgenutzt, vor allem im Gesicht, am Kilt, an den Beinen und den Mokassins.

Wissenschaftliche Einordnung

Colton unterscheidet in seiner Arbeit zur Identifikation von Katsinam drei unterschiedliche Typen der Káhayla-Katsinam: ‘Kahaila Mad Katsina’, ‘Kahaila Turtle Kachina of Second Mesa’ und ‘Kahaila Katsin-Mana Turtle Katsina Maiden’. Eine Identifikation mit einer der drei Varianten ist bei dieser tihu nicht eindeutig möglich. Colton beschreibt an einer anderen Stelle seiner Arbeit eine Halbmaske, welche die obere Gesichtshälfte von Tänzern bedeckt, während die untere Hälfte durch einen Bart aus Haaren oder Federn verdeckt ist. Dies entspricht der hier gezeigten tihu, trifft jedoch nicht auf die Beschreibungen der verschiedenen Káhayla-Formen zu.

Das Problem tritt oft auf, da Káhayla in sehr vielfältigen Erscheinungsformen auftreten kann. Die verschiedenen Versionen, die jeweils Beinamen haben, werden oft verwechselt, wodurch die exakte Bestimmung schwierig ist. Colton und Wright geben zusätzlich noch die Bezeichnung Kwasus Alektaqa. Wobei dieser bei Colton ein eigener Katsina ist, bei Wright hingegen ist es eine Alternativbezeichnung für denselben Katsina. Gesichert scheint, dass er als Schildkrötenkatsina vor 1900 vom Rio Grande auf die Second Mesa kam. Er erscheint bei regulären Tänzen zusammen mit Alo Mana und wird oft als Jägerkatsina bezeichnet. Laut Wright ist er das auch eher als ein Mad Katsina.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Wright 1973, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Kim Rathnau

Stand der Bearbeitung

20.08.20

Wir benutzen Cookies
Diese Website verwendet Cookies. Nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.