Objektname
Suyang-ephoya (Linkshänder-Katsina [Fremder, Jäger])
Künstler
Andrew Sahmie
Entstehungsort
Unbekannt
Datierung
Erworben 2016
Provenienz
Sammlung Antonio und Christin Ferretti
NONAM Inv. Nr.
2018-FE-00151
Material
Cottonwood (Wurzelholz der Pappel)
Maße
13 x 15 x 29cm
Zeremonien
Powamuya (Bohnentanz), Gemischte Tänze
Beschreibung
Diese tihu trägt auf der einfach gestalteten Kopfbedeckung drei nach vorne ragende schwarzbraun gestreifte Federn. Direkt unter dem Mützenrand blitzen die rautenförmigen Augen auf, die sich durch die weißen Konturlinien aus dem schwarzen Gesicht hervorheben. Der mit Reiszähnen gespickte große Mund ragt aus dem Gesicht leicht heraus und wird zudem mit einer roten Umrandung betont. Das Antlitz wird von den großen roten Ohren flankiert, an denen jeweils in der Mitte ein Keil herausragt. Direkt an der Unterlippe schließt der lange schwarze Bart an, der über die schwarz-weiß gestreifte Halskrause bis zur Brust reicht.
Auf dem weiß gefassten Körper sind dünne horizontal verlaufende schwarze Streifen gemalt, welche am Oberkörper von einem quer verlaufenden Tier-Fell und dem Köchergurt mit Pfeilen überlagert werden. Der dazu gehörige Bogen befindet sich in der rechten Hand, während die Linke eine mit Mustern dekorierte Wurfwaffe (ähnlich einem Bumerang) hält. An den Oberarmen ist jeweils ein türkisfarbenes Schmuckband mit einer Federapplikation fixiert. Der Unterkörper wird von einem weißen Lendenschurz mit roten, grünen und schwarzen Ornamenten bedeckt. Dieser ist seitlich offen und gibt so den Blick auf die Beine frei. An den Knien sind schwarze Bänder mit Büscheln befestigt. An den Füßen trägt die tihu braune knöchelhohe Mokassins, die mit Franzen besetzt sind. Der linke Fuß ist leicht gehoben und der als Standbein fungierende Rechte verbindet die Figur mit dem hellen Holzsockel.
Wissenschaftliche Einordnung
Der Linkshänder-Katsina gehört zu den vielen Jäger-Katsinam. Sein Name rührt daher, dass seine komplette Ausrüstung spiegelbildlich gegenüber den üblichen Konventionen angeordnet ist. So hat diese tihu den Bogen in der rechten Hand, was bedeutet, dass sie Pfeile mit der linken Hand halten müsste. Wenn sie bei Zeremonien erscheint, bewegt sie sich wippend mit kleinen zackigen Schritten. Die Hopi gehen davon aus, dass der Katsina entweder von den Hualapai oder den weiter entfernt lebenden Chemehuevi zu ihnen gekommen ist.
Nach Colton erscheint er bei Tänzen mit gemischten Katsinamgruppen aber auch als Krieger allein. Haberland ergänzt, er trete auch bei Powamuya auf.
Verwendete Literatur
Colton 1959, Haberland 1980, Wright 1977
Name der/s Bearbeiter*in
Hilja Droste, Markus Lindner, Ilia Nasyrov
Stand der Bearbeitung
12.08.20