Objektname

Kona (Streifenhörnchen [Wächter])

Künstler

Eric Roy

Entstehungsort

Third Mesa

Datierung

Erworben 2015

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00147

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), Farben

Maße

22 x 11,5 x 8,5 x 8,5cm

Zeremonien

Frühlingstänze

Beschreibung

Die tihu ist in einer Position mit ausladenden Bewegungen dargestellt, die suggeriert, dass sie jeder Zeit bereit ist loszurennen. Sie steht mit dem linken Bein auf dem Boden, während das rechte Bein gebeugt nach oben angehoben ist. Der Oberkörper zeigt nach vorne, während der Kopf nach links blickt. Die leicht angewinkelten Arme sind seitlich fast auf Schulterhöhe angehoben. Sowohl der Körper als auch der Kopf sind Senfgelb gefasst. Von dem runden Kopf stehen seitlich große, spitze Ohren ab. Auch die Schnauze ist in einem dreidimensionalen Dreieck dargestellt. Die Nase wird durch eine schwarze Markierung auf der Oberseite des Dreiecks angezeigt. Der Mund mit den Zähnen zieht sich um die dreieckige Schnauze. Die Wangen werden jeweils von zwei Halbkreisen verziert, an denen drei Tropfenformen anschließen. Die spitzen Formen des Kopfes werden an der Kopfkrone wiederholt, auf der ein rot-blaues Dreieck gemalt ist, dessen Spitze zwischen den beiden schwarzen mandelförmigen Augen endet. Als Kopfschmuck trägt die tihu eine Art Blume, die aus orangefarbenen Elementen besteht und in alle Richtungen ragen. Eine horizontal strukturierte Halskrause –ebenso senffarben – schafft den Übergang zum Körper, der auffällig mit Elementen in Schwarz und mit weißen Punkten verziert ist. Ein solches Feld ist auf der Brust in Form eines Kreissegments gemalt, wie auch an Unterarmen und Unterschenkeln, als hätte die Figur Armstulpen und Kniestrümpfe an. Die Handgelenke werden je von einem türkisfarbenen Armband geschmückt. Mit seiner rechten Hand hält die tihu eine Art Schlägel in Grün und die linke Hand umgreift etwas, das aussieht wie ein Bogen ohne Sehne. Ihre Hüfte ist durch einen weißen, fast knielangen Kilt mit geometrischen Mustern bedeckt. An der Rückseite befindet sich ein dünner Tierschwanz mit schwarzer Spitze, der bis etwa zu seinen Knöcheln reicht. An den Füßen trägt die tihu türkisfarbene Mokassins mit roten Verzierungen. Sie ist auf einer Holzscheibe platziert, die als Sockel dient.

Wissenschaftliche Einordnung

Kona ist einer der Läufer-Katsinam (Wawarus), die während der Pausen des Soyohim, der Reihen- und der Maistänze Wettläufe gegen Anwesende machen. Verlieren die Gegner, schlägt Kona sie mit einer Yuccarute. Gewinner erhalten dagegen rotes und gelbes Piki-Brot als Geschenk. Secakuku weist allerdings darauf hin, dass Kona so schnell ist, dass seine Gegner in der Regel keine Chance haben.

Die Bestrafung dient dazu, dass diese angespornt werden sich zu guten Läufern zu entwickeln. Denn die Hopi glauben daran, dass der schnelle Lauf das Fließen des Wassers der Bäche beeinflusst. Ein hoher Wasserstand und gut strömendes Gewässer sehen sie als Gabe der Katsinam an.

Colton gibt für Kona Identifikationsmerkmale an, die für die abgebildeten tihu nicht alle zutreffen. So hat sie zwar einen gelben Kopf und einen Tubenmund, doch fehlen auch von anderen Autoren als charakteristisch bezeichnete schwarze, weiße und rote Längsstreifen, die von der Stirn zwischen die Augen laufen. Die Gestaltung des primär gelben Körpers scheint im Vergleich der Beschreibungen von Colton und Wright eine gewisse Varianz aufweisen zu können.

Eric Roy aus Moenkopi, einer Hopi-Gemeinde westlich der Third Mesa, stammt aus einer Schnitzer-Familie. Auch wenn es stilistische Gemeinsamkeiten mit den Figuren seines Vaters und Großvaters gibt, hat Eric Roy hat seine Schnitztechnik jedoch individualisiert und seine eigene Handschrift entwickelt.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Schmidt 1985, Secakuku 1995, Wright 1973

Kachina House, Elektr. Ressource: https://www.kachinahouse.com/native-american-artists/eric-roy, abgerufen am 01.06.2020

Name der/s Bearbeiter*in

Kim Rathnau

Stand der Bearbeitung

20.08.20

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