Objektname

Taatangaya (Wespen-/Hornissenkatsina)

Künstler

Unbekannter Künstler, Hopi

Entstehungsort

Second oder Third Mesa

Datierung

ca. 1960

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00170

Material

Unbekannt

Maße

23 x 9,2 x 0,9cm

Zeremonien

Gemischte Tänze

Beschreibung

Diese tihu zeigt einen Hornissenkatsina, ist aber eine Puppe für Kleinkinder. Der Kopf ist flach mit einer abgerundeten Oberseite und einer geraden Unterseite. Die horizontalen bunten (Lila, Gelb, (Hell-)Türkis, Rot) Streifen über den ganzen Kopf sind sehr gut mit der anderen Darstellung von Taatangaya vergleichbar (2018-FE-00130). Auf der abgerundeten Oberseite des Kopfes sind auf weißen Grund schwarze Punkte gemalt. Die schwarzen, länglichen und ein wenig mandelförmigen Augen sind jeweils mit einer roten Linie umrandet. Der rote Schnabel bzw. Rüssel steht nach vorne ab und läuft relativ spitz zu. An den Seiten des Kopfes sowie oben in der Mitte sind grüne, gelbe, braune und blaue Federn angebracht.

Der restliche Körper besteht aus einem Stück, dessen Schultern leicht abgerundet sind; die Unterseite – im Grunde die ‚Füße‘ – ist flach. Der Körper ist weiß unterlegt. Durch die Mitte des Körpers – an der ‚Hüfte‘ – ist ein breiter Gürtel gemalt, der links türkisfarben, und auf der rechten Seite gelb unterlegt ist, und jeweils ein nach außen gerichtetes schwarzes V trägt. In der Mitte des Gürtels ist ein schwarzes Rechteck mit weißem Untergrund zu sehen, durch das ein schwarzes Kreuz gemalt ist. Auf der Brust ist ein rotes vertikal längliches X, das an der Unterseite verbunden ist. Links und rechts neben dem Kreuzungspunkt ist jeweils ein türkisfarbener Punkt. Der linke „Arm“ ist bis zum Gürtel gelb, der rechte Arm ist – ebenfalls bis zum Gürtel – türkisfarben. Von den „Füßen“ verlaufen drei vertikale rote Linien fast bis zum Gürtel nach oben, wobei die mittlere Linie länger ist als die anderen beiden.

Wissenschaftliche Einordnung

Taatangaya stammt womöglich von den Zuni und kommt auf allen Mesas vor. Die Repräsentation auf der Ersten Mesa unterscheidet sich aber durch ihre ausgeprägte Farbigkeit und große Hörner (2018-FE-00130) deutlich von der auf den anderen Mesas – wie sie hier dargestellt ist.

Die hier vorgestellte Form von tithu wir oft als Wiegenbrettkatsina bezeichnet, weil sie an Kleinkinder verschenkt wurden und entsprechend vereinfacht dargestellt werden mussten. Auf Hopi heißen sie je nach genauer Form putsqatihu oder putstihu taywa’yta. Auf diese Weise werden die Katsinam den Kindern von Geburt an nahegebracht. Die tithu werden aus einem flachen länglichen Stück Cottonwood geschnitzt. Die Darstellung ist dabei zwar sehr vereinfacht und handwerklich grob, aber es sind genug essentielle Charakteristika eingearbeitet, um den dargestellten Katsina sofort erkennen zu können.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Walsh 2019

Name der/s Bearbeiter*in

Flóra Sebö

Stand der Bearbeitung

24.06.2020

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